Wie mittlerweile gewohnt machen wir auf dem Weg zu unserem heutigen Tagesziel wieder mehrere interessante Zwischenstopps. Als erstes kommen wir an einem besonderen Zaun vorbei. Dort hängen auf einer geschätzten Länge von 100m eng aneinander gereiht BHs, die Frauen aus aller Welt hier hinterlassen haben.
Den nächsten Stopp legen wir in Arrowtown, einer ehemaligen Goldgräberstadt ein. Durch die kleine Einkaufsstraße spazierend – offensichtlich dem historischen Original nachempfunden - fühlt man sich in Amerikas wilden Westen versetzt. Die Beschriftungen über einigen Geschäften verkünden: hier wurde Gold gefunden. Und das kann man auch für wenig oder viel Geld kaufen. In einem Schaufenster hängen ein paar sehr schöne Stücke, die das Herz einer Frau höher schlagen lassen – fehlt mir nur der spendable Kavalier dazu. In einem anderen Geschäft sehe ich ausgefallen schöne Handwerkskunst aus Jade. Die Preise liegen zwischen 2500 und 11000 Neuseeländischen Dollar. Für solche Ausgaben ist mein Reisebudget zu klein, und so begnüge ich mich mit einem Foto.
Gegen Mittag sind wir in Queenstown angekommen. Die Stadt, die gerade einmal 6000 Einwohner, aber ein Vielfaches an Besuchern hat, liegt direkt am See Wakatipu. Wir fahren mit der Seilbahn auf den Berg. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die sie umgebende Seenlandschaft.
Queenstown ist ein Mekka der Abenteuersportler und viele der Aktivitäten nehmen hier auf dem Gipfel ihren Anfang: Paragliding, Bungeejumping und vor allem Bergradfahren. Ich beobachte jede Menge junger Männer (aber auch ein paar Frauen), die von hier oben aus auf Mountainbikes ihre rasante Fahrt durch den Wald hinunter ins Tal antreten. Sie alle tragen besondere Helme, die meisten auch Arm- und Beinschutz. Manche haben auf dem Helm eine Kamera montiert, um die Schußfahrt aufzuzeichnen.
Die meisten Besucher gönnen sich das weitaus ungefährlichere Vergnügen mit einer Sommerrodelbahn.
Wieder unten in der Stadt angekommen, ist man von einer fröhlichen Atmosphäre umgeben. Das ganze Gebiet um den Hafen herum ist voll von gutgelaunten, vor allem jungen Menschen, die den sonnigen Tag genießen. Wir haben anderthalb Stunden Zeit, uns die Stadt anzuschauen. Ich komme an einem Pub vorbei, aus dem Musik zu mir dringt. Auf der Suche nach einem freien Platz gehe ich quer durchs Lokal und lande auf der anderen Seite im Freien und schaue aufs Meer. In unmittelbarer Nähe des Ausgangs unterhält ein Gitarrenspieler die Gäste. Ich finde Platz an einem Tisch mit drei jungen Männern aus Holland und habe ein nettes Gespräch mit ihnen.
Entlang des Sees und weiter in Richtung Westen geht unsere Fahrt nach Te Anau. Der Ort wird als Tor zum Milford Sound bezeichnet. Wir kommen den Bergen immer näher.
Letzte Änderung: 01.11.2024