Tag 8 - Donnerstag, 09.03.2017 -  Vogelschutzreservat auf der Kapiti-Insel

Heute steht der Besuch der Kapiti-Insel auf dem Programm.

Wir haben unglaubliches Glück. Während in anderen Gegenden der Nordinsel Unwetter toben, haben wir hier an der Kapiti-Küste strahlenden Sonnenschein. Es wird der bisher wärmste Tag der Reise werden. Unser Hotel ist nur 5 Minuten vom Strand entfernt, so dass wir am Morgen zu Fuß an den Strand zur Ablegestelle des Bootes gehen. Bevor wir übersetzen dürfen, müssen wir unsere Rucksäcke öffnen, um zu kontrollieren, dass sich keine kleinen Tierchen darin versteckt haben, die mit uns an Land gehen und die Inselfauna gefährden könnten. Auch unsere Schuhe müssen wir reinigen und desinfizieren.

Mit einem Lunchpaket versorgt stechen wir in See und sind in ca. 20 Minuten am anderen Ufer. Die Insel ist ca. 10km lang und die Heimat seltener, vom Aussterben bedrohter Vögel. Es gibt zwei Wanderwege auf denen wir uns bewegen können, um die Insel und ihre Bewohner zu erkunden. Ich entscheide mich für die Variante für Fußkranke, da meine Beine noch immer schmerzen.

Was soll ich sagen: es war ein herrlicher Tag. Nachdem alle anderen, die mit mir auf dem Boot waren, mich überholt hatten, war ich mit der Natur und dem Vogelgezwitscher allein. Dazu ein strahlend blauer Himmel und genau die richtige Lufttemperatur, um nicht ins Schwitzen zu geraten. Nach kurzer Zeit kann ich die Stimmen verschiedener Vögel deutlich unterscheiden, natürlich ohne zu wissen, wem sie gehören.

Das Fotografieren der fliegenden Tierchen ist erwartungsgemäß schwierig, aber das Hören und Beobachten macht viel Freude. Was ich an Bildern nach Hause bringe, ist ganz sicher keine ornitologische Sensation, aber darauf kommt es auch gar nicht an. Erst am Computer zeigt sich, dass mir doch ein paar hübsche Schnappschüsse gelungen sind.

Um 15:30 Uhr werden wir wieder ans Festland gebracht. Mitten auf dem Wasser dann der Ausruf: Delphine in Sicht. Das war natürlich die Krönung des Tages. Gesehen habe ich sie, aber fotografieren - keine Chance.

Wieder an Land geht es gleich weiter nach Wellington. Dort erwartet uns am Abend noch eine Führung  durch das Vogelschutz Reservat Zealandia. Wir beginnen die Führung bei Einbruch der Dämmerung. Auf einer 2 1/2 - stündigen Wanderung durch ein riesiges hermetisch abgeriegeltes Gelände mit urwaldartigem Bewuchs werden uns beim Schein von Taschenlampen mit Rotfilter nachtaktive Tiere gezeigt. Das Projekt Zealandia hat zum Ziel, im Verlaufe der nächsten 500 Jahre auf einem mehrere hundert Hektar großen Areal die Natur wieder in den Zustand zu versetzen, wie sie war, bevor der Mensch auftauchte.